ALFEDANS (Elfentanz)
am Samstag, 31. August 2024 um 19:30 Uhr
» ehem. Klosterkirche Auhausen
Werke von und um Edvard Grieg
Marco Ambrosini: Nyckelharpa
Eva-Maria Rusche: Orgel
ALFEDANS (Elfentanz) entspringt einer ungewöhnlichen, aber äußerst überzeugenden Symbiose zweier Instrumente. Die Nyckelharpa (Schlüsselfidel), die in Schweden von der Renaissance bis heute überlebt hat und mittlerweile über dieses Land hinaus zu einem wesentlichen Bestandteil des skandinavischen Musiklebens geworden ist, entfaltet durch die zahlreich mitschwingenden Resonanzsaiten ihren faszinierenden Klang mit schillerndem Obertonspektrum und gleichzeitig einer wunderbar warmen rauchigen Tiefe. In Verbindung mit der reichen Farbpalette einer symphonischen Orgel möchten wir die Hörer auf eine nordisch inspirierte Klangreise auf den Spuren des Komponisten Edvard Grieg entführen, voller impressionistischer Stimmungsbilder, bewegender Romantik und mitreißend-fesselnder Melodik des skandinavischen Folk.
Angesichts der unzähligen nordischen Volkslieder und Tänze, die Edvard Grieg sowohl explizit als auch implizit in seiner Musik verarbeitet hat, mag es allzu leicht passieren, ihn als „den“ norwegischen Komponisten zu identifizieren. Dennoch täte man ihm wohl Unrecht damit, denn genau aus diesem Grunde scheint er sich von seinen Verehrern allzu oft missverstanden gefühlt zu haben – vielmehr wollte er sich als „Kosmopolit“ verstanden wissen.
Somit ist die Verwendung von Volksmelodien bei Grieg also nie Selbstzweck: Das wonach er als moderner Künstler laut seiner eigenen Aussagen strebe, sei das Universelle, welches er wiederum mit dem Individuellen spezifiziere, woraus zwangsläufig auch das Nationale resultiere. Die volksmusikalischen Elemente schlagen sich nicht nur in rhythmischer oder melodischer Hinsicht nieder, vielmehr nutzt sie der Komponist ganz besonders auch zu harmonischer Inspiration: Esentsteht eine ganz spezifische, charakteristische Harmonik, die über die reine Funktionsharmonik hinausgeht und nicht mehr primär dem strukturellen Zusammenhalt dient, sondern eher Mittel zum Herstellen von Farben und Stimmungen ist, in dem Sinne also impressionistisch wirkt.
Die orchestrale Wirkung der symphonischen Orgel und ihre enorme Klangfülle haben uns dazu inspiriert, ihr die Nyckelharpa anstelle der Hardingfele, der ebenfalls mit Resonanzsaiten ausgestatteten norwegischen Geige, gegenüberzustellen - nicht nur aufgrund ihrer Klangeigenschaften, sondern auch wegen ihres erweiterten Tonumfangs. Der obertonreiche Klang der Nyckelharpa verbindet sich mit dem der Orgel zu einem großen symphonischen Gesamtklang, der aufgrund der Duo-Besetzung jedoch gleichzeitig die Aspekte der kammermusikalischen Flexibilität und des differenzierten Rubato-Spiels bietet.
Eine umfassende Vorarbeit der Transkription, des Arrangierens (und des Erprobens in diversen Konzerten) war notwendig, um die Werke Griegs für diese beiden Instrumente zu adaptieren. So ist ein ganz ungewöhnlicher und in jeder Hinsicht neuartiger Gesamtklang entstanden, sowie eine Interpretation, die sich wohl von der ursprünglichen und auch allen bisherigen unterscheidet.
www.evamariarusche.eu/concert-programmes/duo-ambrosini-rusche/alfedans-edvard-grieg/
www.marcoambrosini.eu – www.evamariarusche.eu
Auf SWR-Kultur erklärt Marco Ambrosini die Nyckelharpa:
www.swr.de/swrkultur/musik-klassik/aexavarticle-swr-50912.html
Programm zum Konzert:
2024-08-31-programm_duo_ambrosini_-_rusche.pdf (202 kB)
Foto: Paolo Ambrosini
Um 18:00 Uhr bieten wir eine kostenlose Kirchenführung an. Dazu ist keine Anmeldung erforderlich.
Eine ungewöhnliche Kombination zweier Instrumente
Musica Ahuse e.V. vom 09.09.2024
War es die ungewöhnliche Kombination zweier Instrumente, der Orgel mit der Nyckelharpa oder die romantische Musik des Edvard Grieg , die diesmal so viele Besucher auf das Konzert „Alfedans“ neugierig machte? Die über 100 Gäste wurden jedenfalls nicht enttäuscht. Ja die meisten waren hell begeistert von der dargebotenen Musik und der heiter fröhlichen Stimmung, die diese auslöste.
Marco Ambrosinis Spiel auf der obertonreichen Nyckelharpa verband sich in schönster Weise mit der enormen Klangfülle der Orgel, gespielt von Eva-Maria Rusche. Die Nyckelharpa oder Schlüsselfidel ist ein Streichinstrument aus der Renaissance, das in der schwedischen Volksmusik erhalten blieb. Marco Ambrosini, ein Pionier auf diesem Instrument außerhalb von Schweden hat sich maßgebend für den Erhalt und die Weiterverbreitung dieses faszinierenden Instruments eingesetzt. Als Meister auf seinem Instrument tritt er weltweit konzertant auf und lehrt zugleich an der Musikakademie Trossingen und als Professor für Nyckelharpa in Cesena, Italien.
Die Nyckelharpa wird mit dem Bogen gestrichen, wobei die Tonhöhe mit einer Tastatur, den „Schlüsseln“, verändert wird. Zusätzliche Resonanzsaiten tragen zu dem vollen, warmen Ton bei.
Eva-Maria Rusche, Kirchenmusikerin aus Konstanz ist eine besondere Spezialistin auf der Orgel, auf der auch sie weltweit in Konzerten auftritt. In Auhausen spielt sie auf der Original Barockorgel aus dem Jahre 1776, die in den Jahren 1976/77 durch die Oettinger Orgelfirma Steinmeyer renoviert und erweitert wurde. Die wunderschöne Orgelansicht konnte übrigens - einer kreativen Idee des Organisationsteams sei es zu danken - während des Konzerts bewundert werden, weil alle Stühle mit Sicht nach hinten aufgestellt worden waren!
Die beiden Künstler nahmen uns Zuhörer auf eine nordisch inspirierte Klangreise auf den Spuren Edvard Griegs mit. In stimmungsvoller Weise verwoben sich die Klangfülle der Nyckelharpa mit der facettenreichen Orgel. Teils wirkte dies wie ein ganzes Orchester, aber auch kammermusikartig intim. Für diese einzigartige Kombination beider Instrumente arrangierten die beiden Ausnahmekünstler die impressionistischen Stimmungsbilder des Edvard Grieg und des Ludwig M. Lindeman, eines Sammlers nordischer „Folksweisen“ aus Klaviersätzen passend für ihre beiden Instrumente.
Mit den „Norwegischen Tänzen“ und den „Lyrischen Stücken“ Edvard Griegs riefen die beiden Musiker beim Publikum ganz persönliche, emotionale Stimmungen hervor, die von fröhlicher, heiterer bis zu elegischer Art waren. Durch die orchestrale Wirkung der Orgel mit ihrer reichen Farbpalette zusammen mit dem schillernden Obertonspektrum der Nyckelharpa entstand ein neuartiger Gesamtklang, eine Interpretation, die den Hörgenuss von Griegs nordischen Weisen um eine interessante Facette erweiterte. Ein begeisterndes Konzert, ja ein musikalischer Leckerbissen entließ die aufmerksame Zuhörerschaft heiter gestimmt in die laue Sommernacht.
Nach dem Konzert erläuterte Eva-Maria Rusche die Herangehensweise der beiden an die Melodien des skandinavischen Folks, während Marco Ambrosini die Funktionsweise seines ungewöhnlichen Instruments erklärte.
Es fehlte noch der aufrichtige Dank an die mitreißenden Künstler, an das Organisations- und“Genuß“-Team von Musica Ahuse sowie der besondere Dank an alle Sponsoren, den Landkreis Donau-Ries und den Bezirk Schwaben, die solch hochkarätige Konzerte auf dem Lande erst ermöglichen.
Monika Knecht-Frey
Downloads zum Programm 2024
Musica Ahuse e.V. vom 29.01.2024
Hier finden Sie das Konzertprogramm und die Plakate zum Download:
musica-ahuse-konzertprogramm-2024.pdf (593 kB)
2024-04-20-plakat_ars_choralis_coeln-rkt.pdf (366 kB)
2024-06-15-plakat_duo_enssle_-_lamprecht.pdf (6106 kB)
Musica Ahuse e.V.
Klosterhof 4 · 86736 Auhausen
Bitte reservieren Sie Eintrittskarten ausschließlich HIER (Konzerte -> Karten)
www.musica-ahuse.de