Musica Ahuse


Capella de la Torre

Soundscape - Leonardo da Vinci

am Samstag, 20. Juli 2019 um 19:30 Uhr
» Klosterkirche Auhausen

Leitung: Katharina Bäuml

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Leonardo da Vinci (1452-1519) gilt als eines der größten Universalgenies der Menschheitsgeschichte. Der Schöpfer der Mona Lisa war nicht nur Maler, sondern auch Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Da Vinci beschäftigte sich auch mit Musik, entwickelte Musikinstrumente und komponierte.

Am Hofe seines Dienstherren Ludovico Sforza etwa war da Vinci 1490 maßgeblich an den Planungen umfangreicher Festlichkeiten anlässlich der Hochzeit des jungen Herzogs Gian Galeazzo mit Isabella von Aragon beteiligt und inszenierte mit »Il Paradiso« dafür auch musikalische Auftritte ganz nach dem Geschmack der Zeit. Die Zeit Leonardo da Vincis lässt die Capella de la Torre lebendig werden.

Ausgewählt wurde Musik von Zeitgenossen wie Bartolomeo Tromboncino, Josquin des Prez und Heinrich Isaac: Tanz- und Liedsätze, vielfach sogenannte »Frottolas«, eine Musikgattung, die zu da Vincis Zeit an den oberitalienischen Fürstenhöfen entwickelt worden war, aber auch die sogenannte »Battaglia«, die mit ihren lautmalerischen Imitationen von Militärsignalen und Schlachtenklängen in jener Zeit besonders beliebt waren. Deren Aufnahme in das vorliegende Programm soll daran erinnern, dass da Vinci auch als Festungsbaumeister tätig war, eine Reihe von Kriegsmaschinen entworfen hat und zudem an Schlachtengemälden arbeitete. Zudem ist mit »Amore sola mi fa remirare« auch ein Originalstück da Vincis zu hören.

Presse


Ein Schatzkästchen voller Renaissancemusik

Rieser Nachrichten vom 23.07.2019

Das Ensemble „Capella de la Torre“ begeistert in der Klosterkirche Auhausen das Publikum

Von Ernst Mayer

Wer zweifelt, dass es sinnvoll sei, auf Musikinstrumenten zu spielen, wie sie vor mehr als 500 Jahren gebaut wurden – Blasinstrumente noch ohne Klappen und Ventile, die sich seither zu heute modernen Instrumente entwickelten – konnte das in der Klosterkirche Auhausen erleben, als das Ensemble „Capella de la Torre“ zu Gast war. Kein Wunder, dass die Ensembleleiterin Katharina Bäuml voll Begeisterung von diesem einer Basilika gleichenden Kirchenraum schwärmte, bietet er doch der Renaissance-Musik die authentische Klangentfaltung und Atmosphäre, zusammengefasst im Titel des Kon-zertprogramms „Tutto il mondo è fantasia“ (Die ganze Welt ist Fantasie).

Das war auch der wesentliche intellektuelle Antrieb des berühmtesten Genies aller Zeiten, Leonardo da Vinci, dessen unendliche Fantasie ihn zu unzähligen Erfindungen motivierte, als Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Er beschäftigte sich aber auch mit Musik, entwickelte – teils kuriose – Musikinstrumente und schrieb unterhaltsame Lieder. Er starb genau vor 500 Jahren, was das Ensemble „Capella de la Torre“ einen berechtigten Blick auf die Musik richten ließ, die da Vinci hörte und die in seinem Leben eine Rolle spielte.

Dabei öffnete sich den Zuhörern in der Klosterkirche ein Schatzkästchen meist unbekannter, wunderbarer Renaissancemusik, gespielt von Virtuosen für Alte Musik, die sich damit gleichzeitig große musikhistorische, ja gar musikarchäologische Verdienste erwerben und als eines der bedeutendsten Ensembles historischer Praxis konzertieren.

Neben einer leider einzig erhaltenen Komposition Leonardos, „Amore sola me fa remirare“ (Nur die Liebe lässt mich erstaunen), erzeugten die zwanzig Kompositionen unterschiedlichster, teils anonymer Schöpfer ein musikalisches Bild, das er sich bei seinem Verweilen an italienischen und französischen Adelshöfen aneignete, wo er, als zeitweiliger Intendant höfischer Feiern, Musiker anheuerte.

Bekannt sind heute noch Josquin Desprez, Heinrich Isaac und Niccolo Piffaro. Mehrere Stücke des Konzerts stammten von Marchetto Cara und Bartolomeo Tromboncino und etlichen namentlich nicht überlieferten Tonschöpfern. Die abschließende Zugabe dürfte den Chorsängern im Publikum bekannt vorgekommen sein: Die Melodie des populären Madrigals von Giovanni Gastoldi, das Peter Cornelius mit deutschem Text „An hellen Tagen“ versah.

Einen großartigen Anteil an der rhythmischen, vielseitigen Lebendigkeit der Musik hatte zweifellos Percussionist Peter A. Bauer. Sein souveräner Umgang mit Schnurtrommel, Tambourin und vor allem mit der Darabuka (Djembe aus Metall) zeigte die Bedeutung des Schlagwerks für diese Musik. Organistin Martina Fiedler und Lautenist Johannes Vogt bildeten den soliden Grund, mit solistischen Dreingaben.

Die Doppelrohrblattinstrumente Pommer, Schalmei und Dulzian, der Vater des Fagotts, (Katharina Bäuml, Hildegard Wippermann, Regina Hahnke) galten neben den Flöten als die Hauptinstrumente der Alten Musik, die Zugposaune (Falko Munkwitz) war das erste chromatische Blechblasinstrument. Margret Hunter passte sich mit ihrer Sopranstimme hervorragend in das Klangbild ein.

Der durch zwei Zugaben erwiderte lange und kräftige Beifall der Zuhörer in der Klosterkirche in Auhausen galt den Musikern und vor allem der Leiterin Katharina Bäuml, die sich als künstlerische Leiterin etabliert und mit dem Vorstand um die Vorsitzende Ute Vieting vom Verein „Musica Ahuse“ das Fortbestehen dieser Konzertreihe ermöglicht hat.

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