Eine ungewöhnliche Kombination zweier Instrumente
Musica Ahuse e.V. vom 09.09.2024
War es die ungewöhnliche Kombination zweier Instrumente, der Orgel mit der Nyckelharpa oder die romantische Musik des Edvard Grieg , die diesmal so viele Besucher auf das Konzert „Alfedans“ neugierig machte? Die über 100 Gäste wurden jedenfalls nicht enttäuscht. Ja die meisten waren hell begeistert von der dargebotenen Musik und der heiter fröhlichen Stimmung, die diese auslöste.
Marco Ambrosinis Spiel auf der obertonreichen Nyckelharpa verband sich in schönster Weise mit der enormen Klangfülle der Orgel, gespielt von Eva-Maria Rusche. Die Nyckelharpa oder Schlüsselfidel ist ein Streichinstrument aus der Renaissance, das in der schwedischen Volksmusik erhalten blieb. Marco Ambrosini, ein Pionier auf diesem Instrument außerhalb von Schweden hat sich maßgebend für den Erhalt und die Weiterverbreitung dieses faszinierenden Instruments eingesetzt. Als Meister auf seinem Instrument tritt er weltweit konzertant auf und lehrt zugleich an der Musikakademie Trossingen und als Professor für Nyckelharpa in Cesena, Italien.
Die Nyckelharpa wird mit dem Bogen gestrichen, wobei die Tonhöhe mit einer Tastatur, den „Schlüsseln“, verändert wird. Zusätzliche Resonanzsaiten tragen zu dem vollen, warmen Ton bei.
Eva-Maria Rusche, Kirchenmusikerin aus Konstanz ist eine besondere Spezialistin auf der Orgel, auf der auch sie weltweit in Konzerten auftritt. In Auhausen spielt sie auf der Original Barockorgel aus dem Jahre 1776, die in den Jahren 1976/77 durch die Oettinger Orgelfirma Steinmeyer renoviert und erweitert wurde. Die wunderschöne Orgelansicht konnte übrigens - einer kreativen Idee des Organisationsteams sei es zu danken - während des Konzerts bewundert werden, weil alle Stühle mit Sicht nach hinten aufgestellt worden waren!
Die beiden Künstler nahmen uns Zuhörer auf eine nordisch inspirierte Klangreise auf den Spuren Edvard Griegs mit. In stimmungsvoller Weise verwoben sich die Klangfülle der Nyckelharpa mit der facettenreichen Orgel. Teils wirkte dies wie ein ganzes Orchester, aber auch kammermusikartig intim. Für diese einzigartige Kombination beider Instrumente arrangierten die beiden Ausnahmekünstler die impressionistischen Stimmungsbilder des Edvard Grieg und des Ludwig M. Lindeman, eines Sammlers nordischer „Folksweisen“ aus Klaviersätzen passend für ihre beiden Instrumente.
Mit den „Norwegischen Tänzen“ und den „Lyrischen Stücken“ Edvard Griegs riefen die beiden Musiker beim Publikum ganz persönliche, emotionale Stimmungen hervor, die von fröhlicher, heiterer bis zu elegischer Art waren. Durch die orchestrale Wirkung der Orgel mit ihrer reichen Farbpalette zusammen mit dem schillernden Obertonspektrum der Nyckelharpa entstand ein neuartiger Gesamtklang, eine Interpretation, die den Hörgenuss von Griegs nordischen Weisen um eine interessante Facette erweiterte. Ein begeisterndes Konzert, ja ein musikalischer Leckerbissen entließ die aufmerksame Zuhörerschaft heiter gestimmt in die laue Sommernacht.
Nach dem Konzert erläuterte Eva-Maria Rusche die Herangehensweise der beiden an die Melodien des skandinavischen Folks, während Marco Ambrosini die Funktionsweise seines ungewöhnlichen Instruments erklärte.
Es fehlte noch der aufrichtige Dank an die mitreißenden Künstler, an das Organisations- und“Genuß“-Team von Musica Ahuse sowie der besondere Dank an alle Sponsoren, den Landkreis Donau-Ries und den Bezirk Schwaben, die solch hochkarätige Konzerte auf dem Lande erst ermöglichen.
Monika Knecht-Frey
Musica Ahuse e.V.
Klosterhof 4 · 86736 Auhausen
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